, Halter Andri

Jahresbericht des Präsidenten zum Vereinsjahr 2024

Am 25. April fand die 164. Generalversammlung im Glassaal des Trafo mit 41 Mitgliedern statt. Der statutarische Teil verlief zügig: Mitgliederzuwachs, solide Finanzen und das bewährte Jahresprogramm wurden gemeldet und bestätigt. Hptm Peter Friedli wurde nach 13 Jahren hervorragender Arbeit im Vorstand mit langem Applaus verabschiedet und Maj a D Mitch Mülli wurde als neues Vorstandsmitglied gewählt. Den Höhepunkt der Generalversammlung bildete das Referat von Div Rolf Siegenthaler, Chef der Logistikbasis der Armee. In seinem Vortrag beleuchtete er die Herausforderungen der Logistik sowie die finanziellen Rahmenbedingungen der Armee. Besonders wurde auf die geplanten Budgetsteigerungen und deren Auswirkungen auf die Verteidigungsbereitschaft der Schweiz eingegangen.

Ende Juni fand das alljährliche Pistolen-Wettschiessen statt. Bei regnerischen Bedingungen machten es sich etwas mehr als 30 Teilnehmende in der Schützenstube des Schiessvereins Neuenhof gemütlich. Es war wieder einmal eine äusserst knappe Angelegenheit: Oberst i Gst Andreas Münch setzte sich mit einem Punkt Vorsprung gegen Oblt Samuel Brunner durch und konnte das Pistolen-Wettschiessen der OG Baden ganze 20 Jahre nach seinem letzten Sieg ein weiteres Mal für sich entscheiden.

Wieder einmal hoch hinaus ging es im Sommer für eine Delegation der OG Baden. Angeführt durch den ehemaligen Präsidenten Oberstlt i Gst Caspar Zimmermann absolvierte die Gruppe auf der Insel Texel in Holland den NATO-Fallschirmkurs. Die Erzählungen dieses Abenteuers prägten dann richtigerweise auch den nächsten Stamm und halten so die Faszination und das Interesse am Sprung ins Ungewisse aufrecht.

Der Grillstamm mit internationalen Gästen, wie auch die anderen klassischen Stamm-Durchführungen ziehen regelmässig 10-20 Mitglieder an, und wer noch nie dabei war, dem sei dieses Feierabendformat hiermit noch einmal wärmstens empfohlen.

Am 24. August trafen sich zwölf Offiziere und ein Gast am Schlossturm Regensberg. Bei über 30 Grad ging es am heissesten Tag des Sommers über den teils anspruchsvollen Lägern-Grat nach Baden. Nach einer Mittagsrast auf der Hochwacht und dem Erklimmen des Burghorns genossen die Teilnehmer den obligaten Gipfelwein. Danach teilte sich die Gruppe für den Abstieg entlang zweier Stossachsen auf und suchte den Zusammenschluss wieder in Baden für einen geselligen Abschluss des Sportanlasses.

Die Badener Offiziere trafen sich im September traditionsgemäss zur Weindegustation bei Cortis. Unter dem Motto «Alle Jahre wieder – weisch Wii gern!» wurden Weine von Genf bis Schaffhausen verkostet, gewohnt bildhaft und begeisternd angeleitet von Gaby und Corti. Zum Auftakt gab es einen «richtige Bätsch im Muul», gefolgt von «Recycling vom Feinsten» und dem neu eingeführten Konzept eines Zwischenweins vor dem Hauptgang. Der Merlot «zum driisitze» und eine «echli Knalle us Hallau» sorgten für einen gelungenen Abschluss.

Für den Führungsanlass trafen sich im November 17 Mitglieder und ein Gast zum gemeinsamen Kinoabend im Schulhaus Burghalde. OG Baden-Mitglied und Regisseur Hptm Luka Popadić stellte seinen Film «Echte Schweizer» vor. Nach einer kurzen Einführung wurde der Film in voller Länge gezeigt und im Anschluss beantwortete der Regisseur sehr offen und ehrlich die zahlreichen Fragen der Zuschauer. Die im Film angesprochenen Themen, dargestellt unter dem Brennglas der Armee, betreffen die ganze Bevölkerung und der Film leistet hier einen wertvollen Beitrag zum Diskurs.

An der Surprise wurden die 24 Offiziere und ihre Begleiterinnen auf den Hof der Familie Schaufelberger in Killwangen entführt. Unser ehemaliges Vorstandsmitglied Oblt Reto Wildi stellte einen automatisierten Bauernhof vor, wo Roboter das Füttern, Misten und Melken übernehmen. Die Digitalisierung der Landwirtschaft, angeleitet durch erfahrene Bauern, leistet so ebenfalls einen Beitrag zur Resilienz und Versorgungssicherheit der Schweiz.

Ein Blick in die täglichen News macht deutlich: Wir befinden uns mitten in einer Zeitenwende, in welcher die Sicherheitsarchitektur der letzten 70 Jahre erodiert, und dies teilweise beängstigend schnell. In Europa hat man begriffen, dass man die Abhängigkeit vom Schutzschirm der USA stark verringern und selbständig verteidigen können muss. Die gefährlichste Lageentwicklungsmöglichkeit zeichnet sich gerade live vor unseren Augen ab, während die Fähigkeiten der Schweizer Armee und auch der Bevölkerung zumindest noch bis Ende der 2020er Jahre nicht merklich steigen werden. Die gefährlichste Phase, in welcher das Delta zwischen Bedrohung und Fähigkeiten am grössten ist, steht uns also unmittelbar bevor. Wir sollten alles daransetzen, dieses Delta so gering wie möglich zu halten und wo möglich auszumerzen.

Vor diesem Hintergrund danke ich jedem Mitglied der OG Baden für den persönlich geleisteten Beitrag zu Gunsten der Sicherheit unseres Landes.

 

Es lebe die Offiziersgesellschaft Baden!

 

Baden, 19. März 2025

Der Präsident

Maj i Gst Andri Halter